Ein Doppelhaus bietet Platz für zwei Haushalte und besitzt jeweils einen separaten Hauseingang.
Damit eignet es sich optimal für das Zusammenwohnen von mehreren Generationen. Durch den separaten Eingang und die räumliche Trennung wird dabei jeder Familie die gewünschte Privatsphäre gewährt. Und dennoch leben alle gemeinsam unter einem Dach!
Dieser Haustyp ist vor allem in den Ballungsgebieten größerer Städte eine gute Alternative zum Einfamilienhaus. Die Bau- und Grundstückskosten fallen im Vergleich niedriger aus, während die Wohnfläche mit durchschnittlich 100 bis 150 m² genauso viel Platz bietet.
Der Garten fällt etwas kleiner aus, da die angrenzende Partei naturgemäß ebenfalls einen Teil davon besitzt. Je nachdem, wie die Doppelhaushälften angeordnet sind, wird neben dem Garten auch die Terrasse geteilt. Ein Sichtschutz bietet in diesem Fall dennoch wesentlich mehr Freiraum als eine Mietwohnung.
Doppelhäuser tragen häufig ein Satteldach, bei dem der Spitzboden als zusätzliche Wohnfläche ausgebaut wird. Die beiden – meist identischen Häuser in spiegelverkehrter Form – werden durch eine Wand voneinander getrennt. In der Regel verläuft diese an einer Seitenwand, kann aber auch an der Rückfront angeordnet sein. In diesem Fall spricht man von einem „Back-to-Back-Haus“.
Zwischen den beiden Verbindungswänden ist eine Trennfuge vorhanden, durch die jedes Haus auch allein existieren könnte. Das dient neben dem Brandschutz vor allem auch dem Schallschutz. Sie können sicher sein: Im Inneren ist von den unmittelbaren Nachbarn nichts zu hören. An dieser gemeinsamen Wand können natürlich keine Fenster eingebaut werden. Dafür werden die Kosten für die Außenfassade gespart – was sich unter anderem positiv auf den Kaufpreis auswirkt.
Bei Doppelhäusern sind naturgemäß kleinere Einschränkungen durch notwendige Abstimmungen mit den direkten Nachbarn in Kauf zu nehmen. Das beginnt bei der Bauplanung, in der sich z. B. über die zu verwendenden Baustoffe oder die Art des Daches geeinigt wird. Auch die Fenster, Haustüren oder die Außenfarbe werden aufgrund des harmonischen Gesamtbildes häufig einheitlich gewählt. Dafür kann im Inneren des Hauses problemlos vollkommene Individualität ausgelebt werden. Die Raumaufteilung, die Ausstattung und die Lage der Fenster sind vom jeweiligen Besitzer vor Baubeginn frei wählbar.
Ein weiterer Vorteil ist die Heizkosten-Ersparnis durch eine bessere Wärmeisolierung, die durch die verbindende Trennwand erzeugt wird. Optional ist es sogar möglich, sich eine Heizungsanlage zu teilen. Das sollte allerdings gut durchdacht sein, da es auch Nachteile mit sich bringt.
Aufgrund der räumlichen Nähe ist eine gegenseitige Rücksichtnahme oberstes Gebot, damit beide Parteien sich in ihrem Heim wohl fühlen. Doch auch wenn kleine Abstriche nötig sind: ein Doppelhaus ist durch die zunehmende Grundstücksknappheit und weiter steigende Preise lohnenswert. Zudem kann der direkte Nachbar ein wachsames Auge auf das gemeinsame Haus haben, wenn eine Familie unterwegs ist oder sich im Urlaub befindet. Dadurch wirkt ein Doppelhaus für Einbrecher weniger attraktiv als ein freistehendes Einfamilienhaus.
Musterhäuser